"Machbarkeitsstudie zu den Wirkungen von Infraschall" des Umweltbundesamtes (UBA) aus dem Jahr 2014
Die Machbarkeitsstudie zu Infraschall des Bundesumweltamtes aus dem Jahr 2014 untersuchte basierend auf 1239 wissenschaftlichen Beiträgen den derzeitigen Faktenstand zu Infraschall. Die Ergebnisse sind aufschlussreich:
1. Heutige Schallprognosen von Groß-WKAs weisen die Schallbelastung mutmaßlich zu niedrig aus
emittierte Lärmemissionen von WKAs werden heute durch idealtypische, unrealistische Annahmen zu niedrig - zu Lasten der Bevölkerung - ermittelt. Niederfrequente Schallwellen breiten sich eher nach dem zylinderförmigen Ausbreitungsmodus aus, also eine Luftdämpfung von 3dB (anstatt 6dB!) pro Abstandsverdoppelung. Die Impulshaltigkeit entsteht durch Entstehung starker gerichteter Turbulenzen (Wirbelschleppen) beim Durchschneiden der verschiedenen
2. Bisher kaum Infraschallforschung in Deutschland
Weiter stellen die Autoren fest, dass Deutschland in der Infraschallforschung bisher kaum in Erscheinung getreten ist – sehr viel intensiver beschäftigen sich unter anderem das Vereinigte Königreich, die USA, Schweden oder auch Japan mit den Auswirkungen des Infraschalls und niederfrequenten Schalls.
3. Typische Infraschallbeschwerden treten auch bei WKAs auf
Zu den Wirkungen des Infraschalls zählen die Autoren auf Seite 98 auf: u.a. Veränderung im Herz-/Kreislaufsystem (z.B. Änderung des Blutdrucks, Herzrate), Konzentrationsschwäche, Reaktionszeitänderung im Leistungstest, erlebte Schlafstörungen, Störungen der Konzentration bei (geistigen) Tätigkeiten sowie Schwindel und Müdigkeit.
4. die Wirksamkeit von Infraschall auch unterhalb der Wahrnehmung kann nicht ausgeschlossen werden
Dass Infraschall auch unterhalb der Hörschwelle auf den Menschen wirkt kann als gesichert angenommen werden. Zu der Frage, ob Infraschall auch unterhalb der Wahrnehmungsschwelle wirkt schreiben die Autoren der Studie für das UBA, dass eine Zunahme der Belastung und eine Veränderung des Hörens auch unterhalb der Wahrnehmungsschwelle nach derzeitigem Stand der Forschung nicht ausgeschlossen werden kann.
5. WKAs zählen zu den relevanten Infraschallquellen und führen zu einer hohen Anzahl von Betroffenen
„Mit wachsender Höhe der Windenergieanlagen durchschneiden die Rotorblätter ein stärker variierendes Windprofil. Es ist daher fraglich, ob das Abstrahlungs- und Ausbreitungsmodell für kleinere Windenergieanlagen auf moderne, große Anlagen übertragbar ist. Aufgrund theoretischer Betrachtungen von Strömungsakustikern ist nicht davon auszugehen." [S. 67]
Windkraftinvestoren erwähnen diese umfassende Studie praktisch überhaupt nicht und verweisen stattdessen auf politische Verlautbarungen von Landesministerien (bspw. des Landes Bayern oder Baden-Württemberg ). Bei diesen Verlautbarungen handelt es sich nicht um Studien.
1. Heutige Schallprognosen von Groß-WKAs weisen die Schallbelastung mutmaßlich zu niedrig aus
emittierte Lärmemissionen von WKAs werden heute durch idealtypische, unrealistische Annahmen zu niedrig - zu Lasten der Bevölkerung - ermittelt. Niederfrequente Schallwellen breiten sich eher nach dem zylinderförmigen Ausbreitungsmodus aus, also eine Luftdämpfung von 3dB (anstatt 6dB!) pro Abstandsverdoppelung. Die Impulshaltigkeit entsteht durch Entstehung starker gerichteter Turbulenzen (Wirbelschleppen) beim Durchschneiden der verschiedenen
2. Bisher kaum Infraschallforschung in Deutschland
Weiter stellen die Autoren fest, dass Deutschland in der Infraschallforschung bisher kaum in Erscheinung getreten ist – sehr viel intensiver beschäftigen sich unter anderem das Vereinigte Königreich, die USA, Schweden oder auch Japan mit den Auswirkungen des Infraschalls und niederfrequenten Schalls.
3. Typische Infraschallbeschwerden treten auch bei WKAs auf
Zu den Wirkungen des Infraschalls zählen die Autoren auf Seite 98 auf: u.a. Veränderung im Herz-/Kreislaufsystem (z.B. Änderung des Blutdrucks, Herzrate), Konzentrationsschwäche, Reaktionszeitänderung im Leistungstest, erlebte Schlafstörungen, Störungen der Konzentration bei (geistigen) Tätigkeiten sowie Schwindel und Müdigkeit.
4. die Wirksamkeit von Infraschall auch unterhalb der Wahrnehmung kann nicht ausgeschlossen werden
Dass Infraschall auch unterhalb der Hörschwelle auf den Menschen wirkt kann als gesichert angenommen werden. Zu der Frage, ob Infraschall auch unterhalb der Wahrnehmungsschwelle wirkt schreiben die Autoren der Studie für das UBA, dass eine Zunahme der Belastung und eine Veränderung des Hörens auch unterhalb der Wahrnehmungsschwelle nach derzeitigem Stand der Forschung nicht ausgeschlossen werden kann.
5. WKAs zählen zu den relevanten Infraschallquellen und führen zu einer hohen Anzahl von Betroffenen
„Mit wachsender Höhe der Windenergieanlagen durchschneiden die Rotorblätter ein stärker variierendes Windprofil. Es ist daher fraglich, ob das Abstrahlungs- und Ausbreitungsmodell für kleinere Windenergieanlagen auf moderne, große Anlagen übertragbar ist. Aufgrund theoretischer Betrachtungen von Strömungsakustikern ist nicht davon auszugehen." [S. 67]
Windkraftinvestoren erwähnen diese umfassende Studie praktisch überhaupt nicht und verweisen stattdessen auf politische Verlautbarungen von Landesministerien (bspw. des Landes Bayern oder Baden-Württemberg ). Bei diesen Verlautbarungen handelt es sich nicht um Studien.
Verlautbarung des Bayerischen Landesamtes für Umwelt zu Infraschall
Die Verlautbarung des Bayerischen Landesamt für Umwelt zu Infraschall argumentiert, dass der unhörbare Infraschall erst dann gesundheitsschädlich ist, wenn er sich oberhalb der Wahrnehmungsschwelle bewegt.
Es fällt in dieser dünnen Literaturübersicht auf, dass eine große Zahl von Studien vollständig ignoriert werden. Die Studie des UBA wird nur an einer einzigen Stelle referenziert, die Schlüsse des Landesamtes sind in ihrer Aussage spekulativ. Von einer belastbaren Studie kann keine Rede sein.
Wir können es nicht besser ausdrücken wie es Prof. A.SALT, Washington University, St. Louis, USA, an das Gesundheitsministerium in Victoria, Australien schrieb:
„Es ist im höchsten Maße unverantwortlich von einem Gesundheitsministerium zu behaupten, dass tieffrequenter Schall keine physiologische Wirkung haben könne, wenn öffentlich zugängliche experimentelle Ergebnisse das Gegenteil beweisen. Das Gesundheitsministerium versagt der Öffentlichkeit den Schutz vor den potenziellen Risiken des niederfrequenten Schalls durch seinen Mangel an objektiver und ausgewogener Beurteilung."
Es fällt in dieser dünnen Literaturübersicht auf, dass eine große Zahl von Studien vollständig ignoriert werden. Die Studie des UBA wird nur an einer einzigen Stelle referenziert, die Schlüsse des Landesamtes sind in ihrer Aussage spekulativ. Von einer belastbaren Studie kann keine Rede sein.
Wir können es nicht besser ausdrücken wie es Prof. A.SALT, Washington University, St. Louis, USA, an das Gesundheitsministerium in Victoria, Australien schrieb:
„Es ist im höchsten Maße unverantwortlich von einem Gesundheitsministerium zu behaupten, dass tieffrequenter Schall keine physiologische Wirkung haben könne, wenn öffentlich zugängliche experimentelle Ergebnisse das Gegenteil beweisen. Das Gesundheitsministerium versagt der Öffentlichkeit den Schutz vor den potenziellen Risiken des niederfrequenten Schalls durch seinen Mangel an objektiver und ausgewogener Beurteilung."
Stellungnahme des Ärzteforums Immissionsschutz zum Faktenpapier "Windenergie und Infraschall"
von Windkraftanlagen emittierter Infraschall und niederfrequenter Schall ist mittlerweile auch in der Politik angekommen. Während des Umweltbundesamt in seiner Machbarkeitsstudie zu den Auswirkungen von Infraschall erheblichen Forschungsbedarf identifiziert hat und international eine Fülle von Studien hierzu vorliegen, reagieren die Landesbehörden noch überwiegend beschwichtigend - insbesondere die immer wieder formulierte Aussage, "nur was man wahrnehmen kann, kann auch schädlich sein" ist empirisch falsch. Lesen Sie hier die Stellungnahme des Ärzteforums Emissionsschutz zum hessischen "Faktenpapier Infraschall"
Fazit
Solange differenzierte Schutzmaßstäbe nicht verfügbar sind, können nur aus ausreichende Sicherheitsabstände (mind. 10xH und für Gesundheitsstandorte 15xH) für den notwendigen Gesundheitsschutz der Bevölkerung sorgen. Die Politik ist aufgefordert, die Interessen der Bevölkerung gegenüber den Windkraftinvestoren - die in die Mindestabstände hineinbauen wollen - in den Vordergrund zu stellen und zu schützen.