Infraschall (engl. Infrasound) bezeichnet den Frequenzbereich, den der Mensch nicht mehr hören kann, aber trotzdem durch Vibration auf den Organismus einwirkt.
Tieffrequenter Schall umfasst den Infraschall sowie die Frequenzen zwischen 16 und 90 Hz.
Windkraftanlagen setzen 60% der Energie des Windes in Druckwellen, also Schall um.
Je größer die heute erstellten Windkraftanlagen (derzeit ca. 140-150m Nabenhöhe plus einem Rotordurchmesser von um die 120m), desto stärker auch der emittierte Infraschall.
Charakteristik des Infraschalls/tieffrequenten Schalls
Tieffrequenter Schall umfasst den Infraschall sowie die Frequenzen zwischen 16 und 90 Hz.
Windkraftanlagen setzen 60% der Energie des Windes in Druckwellen, also Schall um.
Je größer die heute erstellten Windkraftanlagen (derzeit ca. 140-150m Nabenhöhe plus einem Rotordurchmesser von um die 120m), desto stärker auch der emittierte Infraschall.
Charakteristik des Infraschalls/tieffrequenten Schalls
- Infraschall unterscheidet sich gegenüber hörbaren Schall durch die Wirkungslosigkeit passiver Schallschutzmaßnahmen.
Eine Schalldämmung gegen Infraschall müsste in Gebäuden ca. 25% der Länge der Schallwellen aufweisen, das wären ungefähr 5m dicke Mauern, ein unrealistischer Wert. Der Effekt tieffrequenten Schalls lässt sich grundsätzlich auch bei Konzerten in der Umgebung beobachten, wo sich hohe Töne durch das Mauerwerk gut dämmen lassen, während die Bässe durch das Mauerwerk dringen. - Wirksamkeit in großen Entfernungen: Aufgrund der großen Wellenlänge breitet sich Infraschall auch über große Entfernungen fast ungebremst aus und wird praktisch nur durch die mathematischen Gesetzmäßigkeiten abgemindert (Halbierung bei Verdoppelung der Strecke). Infraschall von Windkraftanlagen hebt sich bspw. noch in Entfernungen von über 10km (teilweise sogar 25 km) vom Hintergrundrauschen ab.
Auswirkung Infraschall generell und WKA-emittierter Infraschall
Die allermeisten Studien zu Infraschall kamen in den letzten 10 Jahren aus dem anglo-amerikanischem Sprachraum, wo die Forschungsintensität deutlich höher war. Seit diesem Jahr sind aber auch im deutschsprachigen Raum verstärkte Forschungsaktivitäten festzustellen.
2003 Infrasonic-Experiment [Infrasonic 2003] – in einem Blindtest im Rahmen eines Konzerts mit unterlegten Infraschallfrequenzen unter 750 Personen wurde eine statistisch signifikante Übereinstimmung zwischen Unwohlsein der Probanden und dem parallelen Einspielen von Infraschallfrequenzen festgestellt.
2004 BGR [BGR 2004] – das BGR (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe) hat 2004 eine der wenigen Infraschallmessungen mit wissenschaftlicher Genauigkeit in Deutschland durchgeführt. Nach Messungen des BGR geht der Infraschall einer bereits 100m hohen Windkraftanlage erst ab 10 km im Hintergrundrauschen unter.
2012 Nissenbaum MA, Aramini JJ, Hanning CD 2012 [Nissenbaum 2012] - in einer Vergleichsstudie in den USA wurden zwei Gruppen, die erste Gruppe in weniger als 1,5 km Entfernung, die zweite in einer Entfernung von 3-7 km von Windkraftanlagen untersucht. In der WKA-nahen Gruppe waren dabei deutlich mehr Schlafstörungen (nach PSQI- Pittsburgh Schlafqualitätsindex), eine höhere tägliche Schläfrigkeit (nach ESS - Verfahren zur Erfassung der Tagesschläfrigkeit) und ein höherer Stresslevel (nach SF-36 Short Form Health Index) beobachtet worden wie in der entfernt lebenden Gruppe. Zudem berichtete die WKA-nahe Gruppe von deutlich verbesserten Schlaf, wenn diese außerhalb der WKAs nächtigten (siehe Zeile Improved Sleep when away from IWTs in nachfolgender Tabelle). Ergänzt sei noch, dass die WKA-nahe Gruppe wirtschaftlich durchaus von diesen durch Steuereinnahmen und günstigen Stromtarifen profitierte.
Die allermeisten Studien zu Infraschall kamen in den letzten 10 Jahren aus dem anglo-amerikanischem Sprachraum, wo die Forschungsintensität deutlich höher war. Seit diesem Jahr sind aber auch im deutschsprachigen Raum verstärkte Forschungsaktivitäten festzustellen.
2003 Infrasonic-Experiment [Infrasonic 2003] – in einem Blindtest im Rahmen eines Konzerts mit unterlegten Infraschallfrequenzen unter 750 Personen wurde eine statistisch signifikante Übereinstimmung zwischen Unwohlsein der Probanden und dem parallelen Einspielen von Infraschallfrequenzen festgestellt.
2004 BGR [BGR 2004] – das BGR (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe) hat 2004 eine der wenigen Infraschallmessungen mit wissenschaftlicher Genauigkeit in Deutschland durchgeführt. Nach Messungen des BGR geht der Infraschall einer bereits 100m hohen Windkraftanlage erst ab 10 km im Hintergrundrauschen unter.
2012 Nissenbaum MA, Aramini JJ, Hanning CD 2012 [Nissenbaum 2012] - in einer Vergleichsstudie in den USA wurden zwei Gruppen, die erste Gruppe in weniger als 1,5 km Entfernung, die zweite in einer Entfernung von 3-7 km von Windkraftanlagen untersucht. In der WKA-nahen Gruppe waren dabei deutlich mehr Schlafstörungen (nach PSQI- Pittsburgh Schlafqualitätsindex), eine höhere tägliche Schläfrigkeit (nach ESS - Verfahren zur Erfassung der Tagesschläfrigkeit) und ein höherer Stresslevel (nach SF-36 Short Form Health Index) beobachtet worden wie in der entfernt lebenden Gruppe. Zudem berichtete die WKA-nahe Gruppe von deutlich verbesserten Schlaf, wenn diese außerhalb der WKAs nächtigten (siehe Zeile Improved Sleep when away from IWTs in nachfolgender Tabelle). Ergänzt sei noch, dass die WKA-nahe Gruppe wirtschaftlich durchaus von diesen durch Steuereinnahmen und günstigen Stromtarifen profitierte.
2014 Systematic Review 2013: Association Between Wind Turbines and Human Distress [Arra 2014]: In einer Metauntersuchung stellten die Autoren Ian Arra und Hazel Lynn fest, dass in allen 18 Studien des Zeitraums zwischen 2003 und 2011 es zumindest einen schwachen Zusammenhang zwischen der Nähe der Windkraftanlagen und der Belastung für die Betroffenen gab. Die Null-Hypothese (Annahme, dass es keinen Zusammenhang zwischen Nähe zu WKAs und gesundheitlichem Wohlbefinden gibt) wurde in keiner einzigen Studie belegt.
2014
LMU München [LMU 2014] – diese Studie wurde gerade eben im Oktober
2014 an der LMU (Ludwig-Maximilians-Universität) in München (ebenfalls in englischer Sprache) angekündigt. „Die Annahme, tiefe Töne würden vom Ohr nicht verarbeitet,
weil sie nicht oder schwer hörbar sind, ist falsch. Das Ohr reagiert sehr wohl
auch auf sehr tieffrequente Töne“, so der Sprecher des Studienteams. Die Forscher sehen weitere Studien als erforderlich an, um die
Schädigung auf das Innenohr zu prüfen.
Zusammenfassung
- Für die Beeinträchtigung durch Infraschall ist die Wirkungs- und nicht die Wahrnehmungsschwelle entscheidend
- die Wirkung des Infraschalls ist bereits bei 60 dB auf das Gehirn belegt, auch ohne kognitive Wahrnehmung
- die Studien in den letzten Jahren sind beunruhigend und es muss von einer zusätzlichen Belastung der Bevölkerung durch moderne WKAs bis zu einer Entfernung von 2 - 2,5 km ausgegangen werden. Die Folgen sind unter anderem Schlafstörungen, erhöhtes Stressniveau, erhöhter Blutdruck, abnehmende Leistungsfähigkeit u.a.
- der Staat ist in der Verpflichtung die Folgen des WKA-emittierten Infraschalls auch in Deutschland stärker erforschen zu lassen, so wie es in anderen Ländern bereits erfolgt (Australien, UK, USA, ...). Bis dahin muss der Staat seiner Fürsorgepflicht gerecht werden: die WKAs sind so weit wie möglich von der Wohnbebauung entfernt aufzustellen. Deswegen ist die Umsetzung von zumindest 10H im Freistaat auch so eminent wichtig,
Quellenverzeichnis:
[LMU 2014] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24253659, 2014
[Nissenbaum 2012] Nissenbaum MA, Aramini JJ, Hanning CD. Effects of industrial wind turbine noise on sleep and health. Noise Health 2012;14:237-43, 2012
[Arra 2014] Arra I, Lynn H, Barker K, et al. (2014-05-23 11:51:41 UTC) Systematic Review 2013:Association Between Wind Turbines and Human Distress. Cureus 6(5): e183. doi:10.7759/cureus.183, 2014
[BGR 2004] Lars Ceranna, Gernot Hartmann & Manfred Henger Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) Referat B3.11, Seismologie Stilleweg 2, 30655 Hannover, 2004
[RKI 2007] http://edoc.rki.de/documents/rki_ab/re67flHRghoUo/PDF/22wFEQ7q9U2VE.pdf, 2007
[LMU 2014] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24253659, 2014
[Nissenbaum 2012] Nissenbaum MA, Aramini JJ, Hanning CD. Effects of industrial wind turbine noise on sleep and health. Noise Health 2012;14:237-43, 2012
[Arra 2014] Arra I, Lynn H, Barker K, et al. (2014-05-23 11:51:41 UTC) Systematic Review 2013:Association Between Wind Turbines and Human Distress. Cureus 6(5): e183. doi:10.7759/cureus.183, 2014
[BGR 2004] Lars Ceranna, Gernot Hartmann & Manfred Henger Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) Referat B3.11, Seismologie Stilleweg 2, 30655 Hannover, 2004
[RKI 2007] http://edoc.rki.de/documents/rki_ab/re67flHRghoUo/PDF/22wFEQ7q9U2VE.pdf, 2007